Steigerung
Seit 1933 werden die Landgewinnungsarbeiten vorangetrieben und ideologisch aufgeladen. Denn die Nationalsozialisten verbinden propagandistische Ziele mit dieser Kraftanstrengung. In der Zeit der Weimarer Republik wird jährlich ungefähr eine Million Mark in die Landgewinnung investiert. Mit Beginn des „Lohse-Plans“ das zehnfache! Arbeitsbeschaffung und Siedlungspolitik rücken ins Zentrum, Wirtschaftlichkeit zählt jetzt nicht mehr.
…. und Propaganda
Das Thema bietet sich für Propagandazwecke an: Die Literaturverfilmung von Theodor Storms Novelle „Der Schimmelreiter“ ist 1934 ein Beispiel. Die Kieler „Nordmark-Film“ zieht mit ihren Dokumentar- und Lehrfilmen Nutzen aus der ideologisierten Landgewinnung. 1939 spielen die Niederdeutschen Bühnen das Stück „Trutz, blanke Hans!“ von Ivo Braak. Die Provinzialregierung veröffentlicht einschlägige Schriften.
Heldenhafter Küstenschutz
Radierung zu Storms Novelle „Der Schimmelreiter“
von Alex Eckner 1939:
Eine Sturmflut naht, der Deich muss geschlossen werden.
Der gegen die Nordsee kämpfende Friese erscheint als Idealgestalt des nordischen Menschen. Die Hauptfigur der Erzählung, der Deichgraf Hauke Haien, tritt als Held auf: Er ragt heroisch auf seinem Schimmel zwischen den Arbeitern hervor.
Die beiden ausgewählten Auszüge (1 von 2) stammen aus der Propagandaschrift des Oberpräsidiums „Trutz blanke Hans“ 1937.
Präsentiert werden hier Zahlen zu den Landgewinnungsarbeiten an der Westküste von 1933 bis 1937, darunter die Gesamtausgaben und Arbeitsstunden.
In überlieferter Form wird in (Mann-)Tagwerken gerechnet. Um die Zahlen größer erscheinen zu lassen, wird in der kleinen Maßeinheit Morgen gerechnet und nicht in der damals bereits üblicheren Maßeinheit der größeren Hektar: Vier Morgen entsprechen (seit 1869 im Norddeutschen Bund) einem Hektar.
Das Ziel: Die Leistungen auf dem Gebiet der Landgewinnung seit 1933 als großartig erscheinen lassen.
Die beiden ausgewählten Auszüge (2 von 2) stammen aus der Propagandaschrift des Oberpräsidiums „Trutz blanke Hans“ 1937.
Präsentiert werden hier Zahlen zu den Landgewinnungsarbeiten an der Westküste von 1933 bis 1937, darunter die Gesamtausgaben und Arbeitsstunden.
In überlieferter Form wird in (Mann-)Tagwerken gerechnet. Um die Zahlen größer erscheinen zu lassen, wird in der kleinen Maßeinheit Morgen gerechnet und nicht in der damals bereits üblicheren Maßeinheit der größeren Hektar: Vier Morgen entsprechen (seit 1869 im Norddeutschen Bund) einem Hektar.
Das Ziel: Die Leistungen auf dem Gebiet der Landgewinnung seit 1933 als großartig erscheinen lassen.