Der Mensch greift ein

Traditioneller Lahnungsbau

Seit Jahrhunderten greift der Mensch in die natürlichen Vorgänge im Wattenmeer ein.

Buschlahnungen beschleunigen die Entstehung von Land, das Auflanden: Mit dem Holzhammer schlagen Lahnungsbauer bis zu 2,5 m lange Holzpfähle in Doppelreihen ins Watt. Dazwischen packen sie Reisigbündel, „Faschinen“ genannt. Ein von Pfahl zu Pfahl gespannter Draht sichert die Packung. Angeworfener Schlick macht die Lahnung robuster.

Landgewinnung durch Lahnungen

Mit „Schuten“, das sind Lastkähne mit geringem Tiefgang, bringen Lahnungsbauer das Material an die Baustellen im Wattenmeer. Sie bauen Quer- und Längslahnungen und schaffen Gebilde, die wie Waben aussehen. Diese Form drosselt die Fließgeschwindigkeit des Wassers, Sinkstoffe setzen sich so schneller ab.

Von Fachleuten angelegte Gräben durchziehen die aufschlickenden Flächen. Das Wasser läuft so gleichmäßiger ab und innerhalb von 15 bis 40 Jahren entsteht Marschland.

Holzpfähle werden 1935 mit dem Holzhammer in Doppelreihe in das Watt geschlagen.

Mit Draht sichern Lahnungsbauer die Packung einer Lahnung, aufgenommen um 1935.

Lahnungsbauer packen 1935 „Faschinen“ in die Doppelreihe aus Holzpfählen.

Bau von Entwässerungsgräben in aufgeschlickten Flächen um 1935.

Buschlahnung mit bereits aufgelandeten Flächen.