Watt, Schlick und Land

Das Wattenmeer

Seit etwa 5000 Jahren herrscht hier der Rhythmus von Ebbe und Flut: Zweimal am Tag überflutet die Nordsee das Wattenmeer, zweimal am Tag zieht sie sich zurück. Für kurze Zeit liegt das Schlickgebiet wieder trocken. Das schafft eine einzigartige Lebenswelt von Pflanzen und Tieren.

… schlickt auf

Das Meerwasser führt Algen-, Muschel- und Schalenreste, Ton und Sand mit sich. Beim Zurückfließen sinken die Stoffe ab und verbleiben teilweise im Boden. Man sagt: Das Watt schlickt auf.

… zur Marsch.

Salzverträgliche Pflanzen wie der Queller verfestigen den Schlick. Andel und Salzbinsen folgen. Im Laufe vieler Jahre entsteht neues, plattes Land. Es wird Marsch oder Marschland genannt.

Wattenmeer an der Nordseeküste bei „Ebbe“, erste Pflanzen sind erkennbar.
Aufnahme um 1935.

„Flut“ an der Nordseeküste, das Watt ist überspült.
Aufnahme um 1935.

Das Watt schlickt auf, Sinkstoffe setzten sich durch die „Tiden“ ab.
Aufnahme um 1935.

Ein „Priel“ durchzieht das Watt.

Landverluste:
An der Nordseeküste sind vor allem im Herbst und im Winter Stürme zu verzeichnen. Die Folge sind Sturmfluten, bei denen der Tidenwasserstand stark ansteigt. Ungeschützte natürliche Auflandungen werden vom Meer überspült und oft wieder mitgerissen.

Tiden:
Werden auch Gezeiten genannt und beschreiben die unterschiedlichen Wasserbewegungen des Meeres. Die Anziehungskräfte des Mondes und der Sonne setzen die Gezeitenkräfte, den Tidenhub, frei: Hoch- und Niedrigwasser treten ein.
Wir sprechen auch von Ebbe und Flut.

Auflanden:
Bezeichnet den Aufwuchs des Marschlandes. Durch die Gezeiten der Nordsee lagern sich Sinkstoffe ab. Die Folge ist ein allmähliches Aufschlicken. Neues Land, die Marsch, entsteht.