Rustikale Einrichtung
Einrichtung und Zweck der Neulandhalle sollen übereinstimmen. Dafür sorgt ein eigenes Komitee. Die Ziegel des Dielenbodens, Kamin und Deckenbalken sind dunkelbraun. Lokale und schleswig-holsteinische Kunsthandwerker fertigen dazu passend mächtige Eichentische und -stühle, schwere Leuchter und anderes. Plattdeutsche Inschriften und Volkskunst zieren die Wände. Regionales Brauchtum spielt eine wesentliche Rolle.
Die Halle ist flexibel. Ein „Frauenraum“ und ein „Männerraum“ lassen sich abtrennen, auch Tische und Stühle können bewegt werden, je nach Bedarf.
Eine Frage des Geschmacks?
Die eingerichtete Halle mutet an wie ein schweres, harmonisches Ideal mit völkischen Wurzeln. Handgemachte „arische“ Volkskunst verherrlicht „gute alte Zeiten“. Moderne Formen und Techniken finden sich nicht.
So vermittelt die Einrichtung Herkommen, gediegene Behaglichkeit und nationalsozialistische Ideologie zugleich. Es ist die Gemütlichkeit der Volksgemeinschaft.
Das Dithmarscher Landesmuseum spendet für den „Frauenraum“ eine Eichentruhe aus dem 17. Jahrhundert. Else Schröder, die Leiterin der Werkstatt für kunstgewerbliche Handweberei in Marne, webt den Wandteppich mit „Hausmarken“ alter Dithmarscher Familien. Reinhold Stolze schreibt 1936, der Teppich sei „in seiner Art ganz nordisch.“
Zitat: Stolze 1936, S. 30