Motor der NS-Volksgemeinschaft

Bittere Erkenntnis

Der Adolf-Hitler-Koog und das KZ Neuengamme sind nicht nur durch einen Koogbewohner verbunden, der Angehöriger der SS-Wachtruppe ist. Sie bilden vielmehr die zwei Seiten einer Medaille!

Der historische Befund ist eindeutig. Zur NS-Volksgemeinschaft gehört beides: harmonische Gemeinschaft für die einen, gewalttätiger bis mörderischer Ausschluss für die anderen. Das eine bedingt das andere. Das ist der Motor der NS-Volksgemeinschaft!

Bekannter Mechanismus

Im Ansatz kennen wir alle diesen Wirkmechanismus. Nähe und Gemeinschaftserleben tun gut. Gemeinsame Feinde schweißen erst recht zusammen: Wir-Gefühle setzen Bilder der Anderen, der nicht Dazugehörenden voraus.

Der Adolf-Hitler-Koog und die nationalsozialistische Ersatzkirche Neulandhalle sind Orte, an denen sich das besonders deutlich ausdrückt: Der Weg nach Neuengamme und Ladelund ist nicht weit.

Kinder heben den Arm zum „Hitlergruß“. Hinter ihnen stehen Männer, teils sind sie uniformiert. Auch sie heben den Arm. Es handelt sich um eine undatierte, wahrscheinlich 1935 entstandene Aufnahme aus Schleswig-Holstein.
Das kindliche Vertrauen rührt an: In den 1930er Jahren drückt es Gemeinschaft aus, heute bedrückenden Missbrauch.

Der Viehmarkt in Lübeck preist sich als „judenrein“. Diese Fotografie wird um 1935 aufgenommen. Die einen rücken zusammen, die anderen sind entfernt. – Ein beklemmendes Szenario!