Kampf
Die Nationalsozialisten deuten das Verhältnis der Westküstenbewohner zur Nordsee um: Aus Verteidigung vor wird ein Angriff gegen den „Blanken Hans“, aus dem Ringen wird ein Kampf. Landgewinnung wird zunehmend in militärische Sprache gefasst, der „Lohse-Plan“ als „schlagkräftige Waffe“ verstanden. In der Landgewinnung eingesetzte Angehörige des Reichsarbeitsdienstes erinnern in ihren Uniformen an Frontsoldaten.
… und friedliche Landnahme
Der Volkswirt Johannes Martens stellt 1935 den neuen Zusammenhang her: „deutscher Lebensraum und Landgewinnung“. Das in Schleswig-Holstein „begonnene Landgewinnungs- und Siedlungswerk“ deutet er als „ein Werk des Friedens“ – ein Bild, das auch Gauleiter Lohse gern bemüht.
Bei der Einweihung des „Hermann- Göring-Kooges“ auf Eiderstedt führt er aus: „Wir erobern uns im Frieden eine neue Provinz!“
Kämpferische Sprache und gleichzeitig die Betonung friedlicher
Lebensraumgewinnung – passt das zusammen?