Hinweise
Die Neulandhalle ist eine „nationalsozialistische Ersatzkirche“ und ein „Ort der NS-Volksgemeinschaft“. Zudem wirkt sie herrschaftlich, sind die Wächter und das Hoheitszeichen mächtig und kämpferisch.
Innen herrscht „braune Behaglichkeit“ vor und mit künstlerischen Ausdrucksformen wird die Landgewinnung im nationalsozialistischen Sinne verherrlicht.
Das sind Kernaussagen der letzten Buchstaben in diesem Teil der Ausstellung. Und weitere werden folgen. Wir wollen innehalten und fragen: Ist das die „historische Wahrheit“? Oder schreiben wir, die Ausstellungsmacher, diesem Gebäude Eigenschaften zu, die nur wir sehen, die möglicherweise falsch sind?
… in eigener Sache
Wir wissen: Historische Wahrheiten gibt es nicht. Es gibt nur überprüfbare Herleitungen und Argumente.
Wir geben uns redlich Mühe, unsere Wahrnehmungen und Deutungen so nachvollziehbar wie möglich zu schildern. Denn: Wir wollen nicht belehren, sondern Angebote machen. Wir wollen Ihnen als Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung ermöglichen, Ihre eigenen Bilder zu finden und eigene Urteile zu fällen – auch in kritischem Abstand zu unseren.
Was ist „Geschichte“?
Wir, die Autoren und Autorinnen der Ausstellung, verstehen unter Geschichte all die Vorstellungen und Bilder, die wir uns von der Vergangenheit machen. Sie entstehen durch Fragen an überlieferte Quellen – wie zum Beispiel an die Neulandhalle. Denn wir wollen Erfahrungen der Menschen, die vor uns lebten, nachspüren und verstehen, wir wollen lernen und unsere Zukunft gestalten.
Diese Art der Erinnerung findet also in unseren Köpfen statt. Sie reicht weiter zurück als unser eigenes Leben.
Geschichtswissenschaft kann dabei helfen: Sie kann die Quellen zum Sprechen bringen, Vergangenheit erforschen und begründete Bilder vermitteln. Sie will aufklären und zur kritischen Beschäftigung mit Vergangenheit ermutigen. Sie sollte das so nachvollziehbar machen, dass man auch sie selbst kritisieren kann.
Aber mehr als Angebote liefert auch Wissenschaft nicht. Am Ende sollte jeder Mensch seine Vorstellungen, Bilder und Deutungen selber ermitteln und finden.
Dazu wollen wir Sie, die Besucher und Besucherinnen der Ausstellung, weiter einladen!