Einweihung

Inszeniertes

Am 29. August 1935 weiht Adolf Hitler „seinen Koog“ ein. Die Anreise gerät zum „Triumphzug“, wie eine Zeitung notiert. Die Fahrzeugkolonne startet in Kiel, über Eckernförde und Husum geht es nach St. Annen und Albersdorf, an die Gräber der Toten der „Blutnacht von Wöhrden“, den „Märtyrern“ der Dithmarscher NSDAP. Heide, Meldorf und Marne sind weitere Durchfahrten.
Trotz windigen und regnerischen Wetters säumen überall jubelnde Menschen die Wegstrecke: NS-Formationen, Schulklassen und viele „Volksgenossen“.

Großereignis

Im Koog besucht Hitler eine Siedlerfamilie und erreicht dann die Erhebung „Franzosensand“. Nacheinander sprechen Gauleiter Lohse, Hitler und Reichsbauernführer Darré. Dabei wird auch der Grundstein für die „Neulandhalle“ gelegt.
Der Reichsrundfunk überträgt die Zeremonie in voller Länge. „Ganz Deutschland blickt auf den Adolf-Hitler-Koog“ titelt die „Schleswig-
Holsteinische Tageszeitung“.
Tatsächlich berichten Medien reichsweit.

Für die Anreise Adolf Hitlers festlich geschmückte „Stöpe“. SS-Angehörige warten auf den „Führer“. Kreisbauernführer Hans Beeck hält in seiner schwülstigen Darstellung fest:

„An der geschmückten Stöpe des neuen Kooges stand die erste Kompanie der Leibstandarte … Der Führer schritt die Front ab und bestieg darauf den Deich. In breiter Behäbigkeit lag das neue Land da, sein Koog.“

Zitat: Beeck 1935, LASH Abt. 399.4, Nr. 7a

Die – noch heute einsatzbereite – Stöpe schließt im Notfall die Öffnung dieses Innendeichs: Sollte durch eine Sturmflut der Außendeich des Kooges brechen, so sichert wenigstens die nächste Deichlinie, in diesem Fall der ehemalige Außendeich, das dahinter liegende Marschland. So behalten auch alte Deiche eine Küstenschutzfunktion.

Der „Franzosensand“, die einzige Erhebung des Adolf-Hitler-Kooges, bildet die Festtribüne der Einweihung. Hier wird im Folgejahr die „Neulandhalle“ gebaut.

Nur Hakenkreuzfahnen, keine Nationalflagge, schmücken das Geschehen. Hier feiern sich die Nationalsozialisten.

Ein beliebtes Fotomotiv: Hitler wird von drei blonden Siedlermädchen begrüßt. Möglicherweise sind es Grete und Elfriede Wisch (links und rechts), die Töchter des SS-Obersturmführers Wisch, und Lene Thießen (Mitte), eine Tochter des Ortsbauernführers.
Rechts im Bild: Gauleiter Hinrich Lohse.

Reichsweit berichten Zeitungen und Illustrierte von der „Weihe“ des Koogs durch Adolf Hitler. Die „Hamburger Illustrierte“ setzt mediengerecht auf markante Fotografien und wenig Text.

Sie erzählt eine Bildergeschichte: Der „Führer“ drückt drei blonde Siedlermädchen, fährt durch den Koog, besteigt die Festtribüne, mauert den Grundstein der „Neulandhalle“ und besucht abschließend die Familie des frisch ernannten Ortsbauernführers Thießen.

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Bildnachweis: LASH Abt. 333, Nr. 360

Reichsweit berichten Zeitungen und Illustrierte von der „Weihe“ des Koogs durch Adolf Hitler. Die „Hamburger Illustrierte“ setzt mediengerecht auf markante Fotografien und wenig Text.

Sie erzählt eine Bildergeschichte: Der „Führer“ drückt drei blonde Siedlermädchen, fährt durch den Koog, besteigt die Festtribüne, mauert den Grundstein der „Neulandhalle“ und besucht abschließend die Familie des frisch ernannten Ortsbauernführers Thießen.

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Bildnachweis: LASH Abt. 333, Nr. 360

Reichsweit berichten Zeitungen und Illustrierte von der „Weihe“ des Koogs durch Adolf Hitler. Die „Hamburger Illustrierte“ setzt mediengerecht auf markante Fotografien und wenig Text.

Sie erzählt eine Bildergeschichte: Der „Führer“ drückt drei blonde Siedlermädchen, fährt durch den Koog, besteigt die Festtribüne, mauert den Grundstein der „Neulandhalle“ und besucht abschließend die Familie des frisch ernannten Ortsbauernführers Thießen.

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Bildnachweis: LASH Abt. 333, Nr. 360

Die feierliche Grundsteinlegung der Neulandhalle: Hitler führt den Hammer. Links von ihm im Bild: Gauleiter Hinrich Lohse und ein Maurer. Rechts steht mit Hut Architekt Richard Brodersen.

In der rechten Bildhälfte zu sehen ist ein Mikrofon. Die Zeremonie wird im Reichsrundfunk übertragen.

Reichsrundfunk-Reportage
(Spieldauer etwa 2 Minuten)

22 Minuten dauert die historische Aufnahme der Berichterstattung des Reichsrundfunks. Sie enthält die Originaltöne der Reden von Lohse, Hitler und Darré sowie weitere Grußworte und Töne.
Reporter Ferdinand Krantz führt durch die Sendung. Die hier zu hörenden „O-Töne“ stammen aus seiner einleitenden Reportage.